Nachhaltigkeit in der DZ BANK.

Nachhaltig handeln. Chancen ergreifen. Zukunft sichern.

Die Vereinten Nationen haben mit ihren politischen Zielsetzungen, die sich aus dem Pariser Klimaabkommen und den Sustainable Development Goals ableiten, den Rahmen für den nachhaltigen Wandel abgesteckt. In den drei Dimensionen Environment, Social und Governance (ESG) soll die Transformation gelingen. Dabei kommt den Finanzinstitutionen eine besondere Rolle zu, die sie künftig noch stärker in die Veränderungsprozesse einbinden wird. Tariq Noori, Abteilungsleiter Konzernstrategie und Nachhaltigkeitsexperte der DZ BANK, erklärt, wo aktuell und künftig die Herausforderungen und Chancen für die Finanzwirtschaft allgemein und für die DZ BANK im Besonderen liegen.

Die Finanzwirtschaft ist in besonderem Maß dazu aufgefordert, die Transformation zur Nachhaltigkeit zu fördern und zu begleiten. Können Sie erklären, warum?

Das liegt zum einen an der Politik, die die Finanzwirtschaft als eine Art Katalysator für die Transformation identifiziert hat. Nachhaltigkeit und insbesondere Umweltaspekte sind zu Fokusthemen geworden, die sich in Vorgaben und Verordnungen der Regulatoren und der Aufsicht niederschlagen. Aber auch unsere Kunden forcieren diese Entwicklung. Die Nachfrage nach nachhaltigen Bankprodukten hat deutlich zugenommen und führt dazu, dass sich Nachhaltigkeit zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor entwickelt hat. Die Banken antworten darauf ihrerseits mit eigenen Geschäftsimpulsen und Initiativen.

Welche geschäftspolitischen Chancen können Sie denn konkret nennen, die sich aus nachhaltigem Engagement ergeben?

Da ist einerseits die bereits genannte große Nachfrage nach „grünen“ Finanzprodukten. Dieses Segment zeigt nach wie vor ein enormes Wachstumspotenzial. Allein das Emissionsvolumen der DZ BANK bei Green-, Social- und Sustainability-Bonds lag 2019 bei 10 Milliarden Euro. Diesen Trend zur nachhaltigen Geldanlage konnte auch die Corona-Pandemie nicht entschleunigen. Das zeigt die positive Entwicklung, die sich auch im Jahr 2020 fortgesetzt hat. Experten haben aber berechnet, dass ein jährliches Investment von 6 Billionen US-Dollar bis 2030 notwendig ist, um die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Wir haben also noch ambitionierte Ziele!

Unsere Chancen liegen aber nicht nur in der konkreten Ausgestaltung nachhaltiger Investments. Durch freiwillige Selbstverpflichtungen wie den Beitritt zu den Principles for Responsible Banking erklären Banken, ihr Geschäft an den Sustainable Development Goals auszurichten. Damit tragen sie nicht nur selbst zur Erreichung nachhaltiger Ziele bei, sondern nehmen durch Einkaufs- und Geschäfts- und Kreditbedingungen auch Einfluss auf die Ausrichtung ihrer Lieferanten, Dienstleister und Kunden.

Das hört sich an, als ob es nur Gewinner gibt … Sehen Sie auch Herausforderungen oder gar Risiken im Rahmen der Transformation auf die DZ BANK zukommen?

Die Auswirkungen des Klimawandels bedrohen die Existenzgrundlage zahlreicher Menschen und Unternehmen – z. B. durch zunehmende Naturkatastrophen. Insofern ist ein Umdenken und konsequentes Handeln aus meiner Sicht alternativlos. Allerdings müssen wir uns als Bank im Rahmen der Transformation der Realwirtschaft viele neue Fragen stellen: Woher beziehen wir geeignete ESG-Daten zu Unternehmen und Finanzprodukten, um diese unter nachhaltigen Kriterien einordnen und bewerten zu können? Wie klassifizieren wir wirtschaftliche Aktivitäten unserer Kunden und Dienstleister? Und wie gehen wir mit bestehenden Kreditengagements und Kunden um, wenn Zweifel an der Konformität mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie bestehen? Hier gibt es noch einiges zu klären und zu tun.

Was sind denn generell Ihre Ziele, wenn es um die Weiterentwicklung und strategische Verankerung der Nachhaltigkeit in der DZ BANK und in der DZ BANK Gruppe geht? Wo geht die Reise hin?

Wir wollen intern und extern Transparenz schaffen. Dazu gehören zum Beispiel die Erarbeitung von Indikatoren für unsere Geschäftsaktivitäten und die Nachhaltigkeitsklassifizierung aus Risikosicht. Gleichzeitig wollen wir mehr Visibilität erzeugen. Intern setzen wir dazu ein Managementreporting auf. Für externe Stakeholder entwickeln wir unser Nachhaltigkeitsreporting weiter. Und wir erarbeiten Zielbilder, an denen sich auch die Unternehmen der DZ BANK Gruppe sowie die Genossenschaftsbanken orientieren können. Bei all diesen Themen hilft es uns enorm, dass Nachhaltigkeit explizit als Umsetzungspaket im Rahmen unserer Strategie Verbund First 4.0 aufgenommen wurde. Das verleiht unseren Aufgaben noch mehr Nachdruck und Verbindlichkeit.

Sie hatten gerade schon Ihre Funktion im Rahmen der DZ BANK Gruppe erwähnt. Wie ist das Thema Nachhaltigkeit dort verankert?

Auch in der DZ BANK Gruppe ist Nachhaltigkeit als strategisches Potenzialfeld verankert. Es besteht Einigkeit darüber, dass ein nachhaltiges Geschäftsmodell in der Gruppe – in Ergänzung zu einzelinstitutsspezifischen Wachstums- und Strategieprogrammen – unsere Zukunftsfähigkeit und unsere wirtschaftliche Ertragskraft insgesamt weiter stärken wird.

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